Was is´n das für ne Frage? Fragt doch lieber:
Wie fandest du das kulturelle Angebot? Wie gefällt es dir, dass die komerziellen Stände immer mehr werden? Wie findest du es, dass von der Uridee der BRN nicht mehr viel bis nichts zu erkennen ist? oder andere Fragen, die eine gewisse Reflektion ermöglichen.
Eben so isses! Wer hier eingefallen ist und sich so richtig ausgetobt hat, sagt super, wer denkt da kann mann überall hinpinkeln (gibt ja auch nichts anderes) findet das auch super! Wer hier wohnt und die restlichen 363 Tage lebt hat andere Fragen…!
P.S.: Evtl.. sollte die die komerzielle “Festival”-BRN mal auf die Elbwiesen “ausgelagert” werden, dann können wir wieder in die Hinterhöfe…
Ich schließe mich ausdrücklich “ROTERMOHN” an! Die Frage ist so nicht zu stellen und gleich gar nicht zu beantworten. Schon gleich gar nicht, nachdem es dieses Jahr relativ viel Kritik gibt und gab. Die sollte von euch endlich einmal erhört werden!
Ich bin seit der ersten BRN dabei und boykottiere das Treiben mittlerweile, was komischerweise auch alle die tun, die wie ich von Anfang an dabei waren und noch heute in der Neustadt leben. All das hat nichts damit zu tun, dass wir jetzt im “gesetzten” Alter wären und wir am “generation gap” leiden würden. Es geht um den Geist und die Idee hinter der BRN, die nur noch Makulatur ist.
Wenn Ihr alle Fragen so stellt, dann ist es klar, dass Ihr die falschen Antworten habt.
Wie lange gibt es die Schwafelrunde jetzt schon? Hat sich seit dem an der BRN etwas verbessert? Nein! Es ist von Jahr zu Jahr immer schlimmer geworden.
Es gibt sie zwar noch, diese kleinen feinen Dinge. Aber ich komme nicht hin, weil mich gewaltige Vieherden, welche an endlosen Kommerz- und Mainstream-Trögen vorbeiziehen, daran hindern.
Der Höhepunkt des Bierwagen- und Fressbuden-Festivals in diesem Jahr war der Martin-Luther.Platz – irgendetwas zwischen Weihnachtsmarkt und Rummel. War eigentlich Hein Mück da?
Seit über 20Jahren das gleiche Lied. Es waren schon immer zu viele Punks oder Goahörer oder HipHoper oder Technofans, zu viele Bratwürste oder Dönerstände oder indische Küchen, zuviele Prohliser oder Gorbitzer oder Autonome oder Hools oder Touristen oder Polizisten. Natürlich war das Bier immer zu teuer und zu billig, die Standmieten zu hoch und zu niedrig. Seit zwei Jahrzehnten gibt es kaum noch Stände von Kindern, bunte Aktionen von Anwohnern und Kleinkünstler auf dem Straßenfest mit der größten Kleinkunstdichte in Europa. Ich habe vor einem Jahrzehnt aufgehört dieses Lied mitzusingen und genieße lieber die vielen bunten Ecken, die es nach wie vor fast überall in der Neustadt gibt. Seit dem lausche ich wieder Liedermachern, besuche Galerien, schaue Filme im kleinsten Kino der Welt, staune über experimentierende Kinder, frühstücke selbstgemachten Kuchen an fremden Tischen, pogge mit Punks, rave zu verrückten elektronischen Sounds, relaxe bei zuckersüßer Independent-Musik und freue mich, dass dies erst der Freitag war. Ich kann jeden verstehen, der nach einigen Jahren keine Lust mehr auf dieses Fest hat. Aber es allen vorzuenthalten, kann auch keine Lösung sein. Probleme gibt es natürlich mit dem stetig wachsenden Disco-Publikum. Das hatten wir allerdings auch schon mal, damals mit den Punks und es wurde dank dem Merkwürden e.V. eine prima Lösung im Alaunpark gefunden.
In diesem Sinne, ich bin auch für ein Jahr Pause bis Juni 2016 und hoffe es machen dann wieder so viele Neustädter mit. Jeder kann sich einbringen und damit das Fest mitgestalten. Wandeln durch handeln wäre vielleicht ein gutes Motto für nächstes Jahr 😉
Vielen Dank für diesen erfrischenden Beitrag. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, dass die BRN auch nächstes Jahr zu einem sehr schönen Stadtteilfest wird.
Ja die Schwafelrunde hat sich bei der Auswahl der Fragen generell ziemlich “bescheiden” angestellt … die Fragen nach der Zukunft und generell was Kritik angeht werden einfach nicht gestellt …
Tja, so ist das doch immer mit den “Politikern”. Sie verschließen die Augen vor dem, was die wollen, in dessen Dienst sie sich einst gestellt haben und handeln nur noch im Auftrag der Wirtschaft. Warum sollte das in einer Mikrorepublik anders sein.
Am Ende gibt es vielleicht sogar eine “Patriotische Neustädter gegen die Kommerzialisierung des Mickey-Landes”. Wer weiß…
So kann es jedenfalls nicht mehr weitergehen, was auch die “Schwafelrunde” langsam einmal einsehen sollte.
@Kappe:
Es freut mich, dass Dir die BRN noch gefällt. Wie ich gesehen habe, gefällt sie sogar sehr, sehr vielen Leuten – zu vielen. Es geht nicht um ein paar Buden. Es geht um eine absolute Dominanz. Es geht um einen jahrelangen Trend, den jeder sah aber keiner etwas dagegen tat. Das sich der Einfallsreichtum eines Kneipenbesitzers darin erschöpft, seine Teke zu verlängert, indem er einen Bierwagen davor stellt, ist bedauerlich aber logisch. Gleiches gilt für die Fressbuden. Hier helfen keine Aufrufe an die Neustädter, rechtzeitig die Plätze zu besetzen. Hier hilft nur ein klares Konzept und die daraus resultierende Genehmigungspolitik. Es gibt doch ein Konzept?
Inzwischen glaube ich aber, dass die Abwärts-Entwicklung der BRN mit der Zwischenstufe Prollfest nicht mehr aufzuhalten ist. Egal wie viele Jahre die BRN aussetzen wird – es ist vorbei. Genauso, wie das ganze Viertel vorbei ist. Die Mieten sind inzwischen nur noch von Betuchten und WGs bezahlbar, Künstler und Kulturschaffende werden vertrieben. Und ein Stadtteil, der sich lediglich über Kneipen definiert, hat keine gute Zukunft.
Wie der Stadtteil, so seine Feste.
Ein einfaches Konzept wäre, die Vergabe der Standflächen anders zu regeln.
Ich stelle mir das so vor: Privatpersonen bekommen das Vorrecht zu günstigen Preisen (20 EUR für drei Tage z.B.) und müssen nachweisen, dass sie kein übersteigertes wirtschaftliches Interesse haben und Getränke etc. nur in gewissem Rahmen anbieten. Der Rest der Stellflächen ist limitiert und wird per Losverfahren an Gewerbetreibende vergeben und das zu gestaffelten Preisen, je nach Umfang des Angebotes und Anbieter. Ein Bierwagen kostet beispielsweise mehr als ein Stand vor einem Buchladen etc. Ein Teil der Gebühren fließt das entweder in die Säuberungsaktion am Sonntag/Montag oder kommt einem sozialen oder kulturellen Zweck in Dresden zugute. Zudem wäre eine generelle Ruhepause um die Mittagszeit angebracht.
Und es muss besser geregelt werden, dass nicht ein Boxenturm am anderen steht. Klar, Regelungen widersprechen ein wenig dem Konzept “BRN”, aber anders ist das nicht zu ändern, was so vielen aufstößt und weshalb viele die Flucht ergreifen, die hier – immer noch “gut und günstig” – wohnen.
Trotzdem bin auch ich für ein Aussetzen der BRN, damit wir alles zum Nachdenken kommen können. Das sonntägliche Frühstück würde ich trotzdem stattfinden lassen.
Ich möchte mal eine Lanze für die Schwafelrunde brechen. Ich glaube, wenn einem der “Niedergang” der BRN nicht anzulasten ist, dann diesen Leuten. Wer einige davon kennt, weiß, wie sehr die sich selbst eine möglichst einfallsreiche, kreative und bunte BRN wünschen. Das Problem ist aber, dass die paar Leute in der Schwafelrunde sich kein tolles Programm aus den Rippen schneiden können, wenn a) die strukturellen, äußeren Gegebenheiten immer mehr eingeschränkt werden, b) möglicherweise finanzielle Unterstützung fehlt ? und vor allem c) wenig Engagement und Eigeninitiative aus der Bevölkerung kommt. Um es mal mit de Maiziere zu sagen: Es gibt keinen Königsweg für die BRN. Ich glaube, dass man auf die veränderten Gegebenheiten in der Neustadt reagieren müsste. Vor allem darauf, dass weniger Platz ist als früher. Und ich denke, dass man vielleicht von den drei Tagen Dauergaudi weg muss. Trotzdem, bei aller berechtigter Kritik: Werdet nicht unfair.
Pingback: Befremdende Republik Neustadt | Kurilka
Was is´n das für ne Frage? Fragt doch lieber:
Wie fandest du das kulturelle Angebot? Wie gefällt es dir, dass die komerziellen Stände immer mehr werden? Wie findest du es, dass von der Uridee der BRN nicht mehr viel bis nichts zu erkennen ist? oder andere Fragen, die eine gewisse Reflektion ermöglichen.
Eben so isses! Wer hier eingefallen ist und sich so richtig ausgetobt hat, sagt super, wer denkt da kann mann überall hinpinkeln (gibt ja auch nichts anderes) findet das auch super! Wer hier wohnt und die restlichen 363 Tage lebt hat andere Fragen…!
P.S.: Evtl.. sollte die die komerzielle “Festival”-BRN mal auf die Elbwiesen “ausgelagert” werden, dann können wir wieder in die Hinterhöfe…
Ich schließe mich ausdrücklich “ROTERMOHN” an! Die Frage ist so nicht zu stellen und gleich gar nicht zu beantworten. Schon gleich gar nicht, nachdem es dieses Jahr relativ viel Kritik gibt und gab. Die sollte von euch endlich einmal erhört werden!
Ich bin seit der ersten BRN dabei und boykottiere das Treiben mittlerweile, was komischerweise auch alle die tun, die wie ich von Anfang an dabei waren und noch heute in der Neustadt leben. All das hat nichts damit zu tun, dass wir jetzt im “gesetzten” Alter wären und wir am “generation gap” leiden würden. Es geht um den Geist und die Idee hinter der BRN, die nur noch Makulatur ist.
Beste Grüße!
Wenn Ihr alle Fragen so stellt, dann ist es klar, dass Ihr die falschen Antworten habt.
Wie lange gibt es die Schwafelrunde jetzt schon? Hat sich seit dem an der BRN etwas verbessert? Nein! Es ist von Jahr zu Jahr immer schlimmer geworden.
Es gibt sie zwar noch, diese kleinen feinen Dinge. Aber ich komme nicht hin, weil mich gewaltige Vieherden, welche an endlosen Kommerz- und Mainstream-Trögen vorbeiziehen, daran hindern.
Der Höhepunkt des Bierwagen- und Fressbuden-Festivals in diesem Jahr war der Martin-Luther.Platz – irgendetwas zwischen Weihnachtsmarkt und Rummel. War eigentlich Hein Mück da?
Hein Mück war auf der Alaunstraße, höhe Kaffee Sperling.
Seit über 20Jahren das gleiche Lied. Es waren schon immer zu viele Punks oder Goahörer oder HipHoper oder Technofans, zu viele Bratwürste oder Dönerstände oder indische Küchen, zuviele Prohliser oder Gorbitzer oder Autonome oder Hools oder Touristen oder Polizisten. Natürlich war das Bier immer zu teuer und zu billig, die Standmieten zu hoch und zu niedrig. Seit zwei Jahrzehnten gibt es kaum noch Stände von Kindern, bunte Aktionen von Anwohnern und Kleinkünstler auf dem Straßenfest mit der größten Kleinkunstdichte in Europa. Ich habe vor einem Jahrzehnt aufgehört dieses Lied mitzusingen und genieße lieber die vielen bunten Ecken, die es nach wie vor fast überall in der Neustadt gibt. Seit dem lausche ich wieder Liedermachern, besuche Galerien, schaue Filme im kleinsten Kino der Welt, staune über experimentierende Kinder, frühstücke selbstgemachten Kuchen an fremden Tischen, pogge mit Punks, rave zu verrückten elektronischen Sounds, relaxe bei zuckersüßer Independent-Musik und freue mich, dass dies erst der Freitag war. Ich kann jeden verstehen, der nach einigen Jahren keine Lust mehr auf dieses Fest hat. Aber es allen vorzuenthalten, kann auch keine Lösung sein. Probleme gibt es natürlich mit dem stetig wachsenden Disco-Publikum. Das hatten wir allerdings auch schon mal, damals mit den Punks und es wurde dank dem Merkwürden e.V. eine prima Lösung im Alaunpark gefunden.
In diesem Sinne, ich bin auch für ein Jahr Pause bis Juni 2016 und hoffe es machen dann wieder so viele Neustädter mit. Jeder kann sich einbringen und damit das Fest mitgestalten. Wandeln durch handeln wäre vielleicht ein gutes Motto für nächstes Jahr 😉
Vielen Dank für diesen erfrischenden Beitrag. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, dass die BRN auch nächstes Jahr zu einem sehr schönen Stadtteilfest wird.
Ja die Schwafelrunde hat sich bei der Auswahl der Fragen generell ziemlich “bescheiden” angestellt … die Fragen nach der Zukunft und generell was Kritik angeht werden einfach nicht gestellt …
Tja, so ist das doch immer mit den “Politikern”. Sie verschließen die Augen vor dem, was die wollen, in dessen Dienst sie sich einst gestellt haben und handeln nur noch im Auftrag der Wirtschaft. Warum sollte das in einer Mikrorepublik anders sein.
Am Ende gibt es vielleicht sogar eine “Patriotische Neustädter gegen die Kommerzialisierung des Mickey-Landes”. Wer weiß…
So kann es jedenfalls nicht mehr weitergehen, was auch die “Schwafelrunde” langsam einmal einsehen sollte.
Quo vadis, BRN..?
@Kappe:
Es freut mich, dass Dir die BRN noch gefällt. Wie ich gesehen habe, gefällt sie sogar sehr, sehr vielen Leuten – zu vielen. Es geht nicht um ein paar Buden. Es geht um eine absolute Dominanz. Es geht um einen jahrelangen Trend, den jeder sah aber keiner etwas dagegen tat. Das sich der Einfallsreichtum eines Kneipenbesitzers darin erschöpft, seine Teke zu verlängert, indem er einen Bierwagen davor stellt, ist bedauerlich aber logisch. Gleiches gilt für die Fressbuden. Hier helfen keine Aufrufe an die Neustädter, rechtzeitig die Plätze zu besetzen. Hier hilft nur ein klares Konzept und die daraus resultierende Genehmigungspolitik. Es gibt doch ein Konzept?
Inzwischen glaube ich aber, dass die Abwärts-Entwicklung der BRN mit der Zwischenstufe Prollfest nicht mehr aufzuhalten ist. Egal wie viele Jahre die BRN aussetzen wird – es ist vorbei. Genauso, wie das ganze Viertel vorbei ist. Die Mieten sind inzwischen nur noch von Betuchten und WGs bezahlbar, Künstler und Kulturschaffende werden vertrieben. Und ein Stadtteil, der sich lediglich über Kneipen definiert, hat keine gute Zukunft.
Wie der Stadtteil, so seine Feste.
Ein einfaches Konzept wäre, die Vergabe der Standflächen anders zu regeln.
Ich stelle mir das so vor: Privatpersonen bekommen das Vorrecht zu günstigen Preisen (20 EUR für drei Tage z.B.) und müssen nachweisen, dass sie kein übersteigertes wirtschaftliches Interesse haben und Getränke etc. nur in gewissem Rahmen anbieten. Der Rest der Stellflächen ist limitiert und wird per Losverfahren an Gewerbetreibende vergeben und das zu gestaffelten Preisen, je nach Umfang des Angebotes und Anbieter. Ein Bierwagen kostet beispielsweise mehr als ein Stand vor einem Buchladen etc. Ein Teil der Gebühren fließt das entweder in die Säuberungsaktion am Sonntag/Montag oder kommt einem sozialen oder kulturellen Zweck in Dresden zugute. Zudem wäre eine generelle Ruhepause um die Mittagszeit angebracht.
Und es muss besser geregelt werden, dass nicht ein Boxenturm am anderen steht. Klar, Regelungen widersprechen ein wenig dem Konzept “BRN”, aber anders ist das nicht zu ändern, was so vielen aufstößt und weshalb viele die Flucht ergreifen, die hier – immer noch “gut und günstig” – wohnen.
Trotzdem bin auch ich für ein Aussetzen der BRN, damit wir alles zum Nachdenken kommen können. Das sonntägliche Frühstück würde ich trotzdem stattfinden lassen.
Ich möchte mal eine Lanze für die Schwafelrunde brechen. Ich glaube, wenn einem der “Niedergang” der BRN nicht anzulasten ist, dann diesen Leuten. Wer einige davon kennt, weiß, wie sehr die sich selbst eine möglichst einfallsreiche, kreative und bunte BRN wünschen. Das Problem ist aber, dass die paar Leute in der Schwafelrunde sich kein tolles Programm aus den Rippen schneiden können, wenn a) die strukturellen, äußeren Gegebenheiten immer mehr eingeschränkt werden, b) möglicherweise finanzielle Unterstützung fehlt ? und vor allem c) wenig Engagement und Eigeninitiative aus der Bevölkerung kommt. Um es mal mit de Maiziere zu sagen: Es gibt keinen Königsweg für die BRN. Ich glaube, dass man auf die veränderten Gegebenheiten in der Neustadt reagieren müsste. Vor allem darauf, dass weniger Platz ist als früher. Und ich denke, dass man vielleicht von den drei Tagen Dauergaudi weg muss. Trotzdem, bei aller berechtigter Kritik: Werdet nicht unfair.